Alarm, es kommt ein Notruf an, der Jäger ist nun unser Mann!
Erfahre, wie erfahrene Jäger mit speziell ausgebildeten Hunden verletzte Tiere nach Wildunfällen suchen und gegebenenfalls Hilfe leisten. Ein Einblick in die wichtige Rolle der Jäger als Bewahrer der Natur und Retter in Notsituationen für die tierische Welt.
So ähnlich wie in der Titelmelodie von „Feuerwehrmann Sam“ erinnern sich Autofahrer und Polizisten an die Jäger, sobald ein Wildunfall geschieht. Offiziell sind es eine Viertelmillion, doch tatsächlich wohl weit über eine Million Wildunfälle pro Jahr. Bei diesen kommen rund 3000 Menschen zu Schaden, aber ebenso eine Million Tiere! Jäger füllen nicht nur die Bescheinigungen für die Teilkaskoversicherung aus, sondern suchen verletztes Wild mit ihren lange ausgebildeten Hunden nach und erlösen gegebenenfalls das schwerverletzte Wild.
Manchmal gilt es nur, die leblosen Wildkörper an eine andere Stelle des Jagdreviers zu verbringen. Das verhindert, dass Raubtiere an die Unfallstelle gelockt werden und wiederum Opfer des Straßenverkehrs und von Autofahrern werden, die mit unangepasster Geschwindigkeit in Dämmerung und Nacht unterwegs sind.
Für uns Jäger ist klar, dass wir jedes verletzte Stück nachsuchen. Dafür haben wir unsere Hunde, wie die Deutschkurzhaar-Hündin Quitte und die Deutschdrahthaar-Hündin Mine.
Als kürzlich der Reviernachbar anrief, um ein verletztes Reh bei uns zu melden, war klar, dass gleich am nächsten Morgen nachgesucht wird. Also Jagdsachen anziehen, Büchse aus dem Tresor holen, Hund einladen und los! Der Nachbar hatte die Stelle markiert und den Standort mit Fotos aufs Handy geschickt.
Vor Ort konnten wir Haare auf der Straße und sogar eine Gehörnstange am Straßenrand finden. Mitte November werfen die Rehböcke ohnehin ab, so dass das Gehörn nicht mehr viel Kraft benötigt, um abzufallen. Für Quitte war die Stelle aber großartig, weil sie soviel Witterung des verletzten Rehbocks beinhaltete. Wie auf Schienen gleitete ihre Nase über die Fährte und gelang so nach einigen Metern an den Rehbock. Zum Glück war er nicht so schwer verletzt, dass ich ihn mit einem Messer oder der mitgeführten Waffe erlösen musste. Er wird sich von dem Unfall erholen und hoffentlich wieder ganz gesund.