Zum ersten Mal auf der Jagd
Ein junger Jäger betritt an einem nebelverhangenen Morgen den Wald, erfüllt von Aufregung und Ehrfurcht, und begibt sich zum ersten Mal auf die Jagd, ein unvergessliches Abenteuer in der Natur.
Ein unvergessliches Erlebnis
Als ich am frühen Morgen des Februartags das Gut Hohenhaus erreichte, lag eine eisige Kälte in der Luft, und der erste Hauch von Sonnenlicht ließ den Raureif auf den Bäumen glitzern. Obwohl ich schon oft in der Natur gewesen war, war dieses Erlebnis neu für mich.
Eine Gesellschaftsjagd auf so einem prachtvollen Landsitz – das ist nicht gerade der Alltag für einen Stadtmenschen wie mich. Jürgen, ein erfahrener Jäger und alter Freund meiner Familie, hatte mich eingeladen, als Treiber bei dieser Jagd mitzuhelfen. Er erklärte mir, dass die Rolle des Treibers darin besteht, das Wild sanft in Richtung der Jäger zu lenken, die sich an strategischen Punkten aufstellen.
Wir trafen uns mit den anderen Treibern und Jägern, von denen viele in traditionellen grünen Jägertrachten gekleidet waren. Nach einer kurzen Einweisung und dem Verteilen der orangefarbenen Warnwesten – Sicherheit geht vor – machten wir uns in kleinen Gruppen auf den Weg. Es war faszinierend zu sehen, wie jeder seinen Platz und seine Rolle kannte.
Es geht los.
Hunde wurden an die Leine genommen, ihre Aufregung in der kalten Luft spürbar. Als Treiber sollte ich darauf achten, stets im Gleichklang mit den anderen zu bleiben und keine plötzlichen oder hektischen Bewegungen zu machen.Der Wald, der Gut Hohenhaus umgab, war tief und dicht, und ich spürte den weichen Waldboden unter meinen Stiefeln. Das gelegentliche Knacken von Ästen und das ferne Bellen eines Hundes waren die einzigen Geräusche, die die Stille durchbrachen.Nach einer Weile begannen wir, uns in einem langsamen, gleichmäßigen Rhythmus vorwärts zu bewegen. Ein paarmal konnte ich im Augenwinkel das schnelle Huschen von Wildschweinen oder das elegante Springen eines Rehs sehen. Es war faszinierend, das Wild so aus nächster Nähe zu beobachten.
Wertvolle Eindrücke
Nachdem einige Stunden vergangen waren und wir eine beachtliche Strecke zurückgelegt hatten, hörten wir vereinzelte Schüsse. Es war ein beunruhigendes Geräusch, aber ich erinnerte mich daran, dass die Jäger geschult sind und die Sicherheitsregeln genau kennen. Am späten Nachmittag, als die Sonne tiefer sank und die Temperaturen noch weiter fielen, trafen sich alle Teilnehmer zum traditionellen „Strecke legen“. Es war ein Moment des Innehaltens, des Respekts gegenüber den erlegten Tieren. Die Wildschweine, Rehe und Füchse wurden sorgfältig aufgereiht, und eine kurze Zeremonie wurde abgehalten, um die Jagd zu ehren.
Am Abend
Später, am wärmenden Lagerfeuer, tauschten wir Geschichten und Erlebnisse des Tages aus. Für mich, der ich zum ersten Mal dabei war, war es eine Mischung aus Ehrfurcht, Respekt und Staunen. Das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Tier war eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Jürgen legte mir zum Abschied die Hand auf die Schulter. „Für das erste Mal hast du das großartig gemacht“, sagte er lächelnd. „Ich hoffe, du bist beim nächsten Mal wieder dabei. Während ich mich auf den Heimweg machte, reflektierte ich über den Tag. Es war ein tiefer Einblick in eine Tradition, die weit zurückreicht und dennoch in unserer modernen Welt ihren Platz hat. Und es war eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die Natur zu respektieren und zu schätzen.