Jagdhund und Familiehund - geht das?
Vierbeiner sind immer ein enormer Zugewinn. Besonders für uns Jägerinnen und Jäger sind sie Voraussetzung für eine tierschutzgerechte Jagdausübung. Doch eignen sie sich auch als Familienmitglieder?

Gleich zu Beginn die Antwort: Ja, Jagdhunde können großartige Familienhunde sein, wenn sie richtig ausgebildet und sozialisiert werden. Obwohl ihr Hauptzweck die Jagd ist, besitzen viele Jagdhunderassen ausgezeichnete Eigenschaften, die sie zu liebevollen, treuen und gutmütigen Begleitern für Familien machen.
Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl eines Jagdhundes als Familienhund ist, sicherzustellen, dass die Rasse zu deinem Lebensstil und deinen Bedürfnissen passt. Jagdhunde sind oft energiegeladen und benötigen viel Bewegung und mentale Stimulation. Sie sind in der Regel athletisch, intelligent und haben einen starken Jagdtrieb. Daher ist es wichtig, ihnen genügend Auslauf und Aktivitäten zu bieten, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Energie auf sinnvolle Weise zu nutzen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die konsequente Erziehung und Sozialisierung.
Konsequente Erziehung und Sozialisierung
Die Ausbildung eines Jagdhunds erfordert Zeit, Engagement und Fachwissen. Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, deinen Jagdhund richtig auszubilden:
Frühzeitige Sozialisierung: Beginne frühzeitig mit der Sozialisierung deines Jagdhundes, um sicherzustellen, dass er positive Erfahrungen mit verschiedenen Menschen, Tieren und Umgebungen macht. Exponiere ihn sanft und schrittweise an verschiedene Situationen, damit er selbstsicher und gut angepasst wird.
Grundlegende Gehorsamskommandos: Beginne mit einfachen Gehorsamskommandos wie "Sitz", "Platz", "Hierher kommen" und "Bleib". Verwende positive Verstärkungstechniken wie Belohnungen und Lob, um das gewünschte Verhalten zu fördern. Konsistenz und Geduld sind hierbei entscheidend.
Regelmäßige Mental-Trainings: Da Jagdhunde oft für das Apportieren von Beute trainiert werden, ist es wichtig, sie mental auszulasten. Das gelingt zum Beispiel mit dem Dummy-Training. Verwendee spezielle Dummy-Wurfgeräte und übe das Abrufen und Apportieren von Gegenständen. Steiger nach und nach die Schwierigkeit, indem du verschiedene Geländearten und Distanzen einbeziehst. So forderst du deinen Vierbeiner und lastest ihn artgerecht aus.
Es ist wichtig, während des Trainings geduldig und konsequent zu sein. Achte darauf, dass dein Hund immer positive Erfahrungen macht und belohne ihn für gute Leistungen.
Jagdhunde und Kinder
Ein gut ausgebildeter Jagdhund wird nicht nur für die Jagd, sondern auch als liebevoller und gehorsamer Familienhund dienen. Einige Behaupten, dass Kleinkinder und Jagdhundewelpen nicht im gleichen Haushalt leben sollten. Doch auch das hängt von der entpsrechenden Sozialisierung ab. Grundsätzlich gilt, dass Jagdhunde mit allen Situationen konfrontiert werden sollen. Eben auch mit dem Umgang mit (Klein-)Kindern. Wichtig ist hierbei, dass der Hund grundsätzlich seinen Platz in der Rangordnung kennt. Ebenso wichtig ist aber, auch den Kindern Grenzen aufzuzeigen. Zieht sich zum Beispiel der Vierbeiner in seine Schlafecke zurück, sollte dies auch von den zweibeinigen Welpen respektiert und die nötige Ruhe gewährleistet werden. Da Kleinkinder und Welpen gleichermaßen unberechenbar reagieren können, solltest du sie nie unbeaufsichtigt lassen.
Fazit: Jagdhunde können unabhängig ihrer Rasse hervorragende Familienhunde sein. Wie schon anfangs erwähnt, ist es immer eine Frage der Ausbildung und Sozialiserung. Das Problem liegt in der Regel am anderen Ende der Leine...