Der Fuchs – Räuber und cleverer Überlebenskünstler
Der Fuchs (Vulpes vulpes) ist nicht nur die bei uns am weitesten verbreitete Raubwildart, sondern auch ein wahrer Anpassungskünstler. Nicht nur in Wald und Feld, sondern auch in den Großstädten ist er heimisch. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Artikel.

Steckbrief und Nahrung
Füchse haben eine Schulterhöhe von ca. 40 cm. Die Fähen, die weiblichen Füchse, werden bis zu 8 Kilo schwer und Rüden, die männlichen Füchse, bis zu 10 Kilo. Charakteristisch für den in Deutschland vorkommenden Rotfuchs ist der rotbraune Winterbalg, der im Gegensatz zum stumpfen Sommerfell dicht und glänzend ist. Der reife Winterbalg wurde früher gerne als Pelz für die Herstellung von Kleidung oder Decken genutzt. Das weiße Ende des Schwanzes, der beim Fuchs Lunte genannt wird, heißt Blume.
Füchse sind Nahrungsgeneralisten. Ihre Nahrung reicht von Mäusen und Regenwürmern über Niederwild bis hin zu Obst und Fallwild. In der Stadt räubern sie Mülleimer und ernähren sich von den dort gefundenen Essensresten. Auch dort vorkommende Ratten gehören zum Nahrungsspektrum.

Lebensraum
Der Fuchs lebt überwiegend als dämmerungs- und nachtaktiver Einzelgänger im Feld und Wald. Nur zur Ranzzeit im Januar und Februar und zur Aufzuchtzeit im Frühjahr leben Füchse gesellig. Der Rüde unterstützt die Fähe bei der Aufzucht der Welpen, indem er Fraß zum Bau bringt. Füchse leben in Bauen, die sie nicht immer selbst graben, sondern gerne von Dachsen oder Kaninchen übernehmen. Dafür erweitert der Fuchs die Baue und schafft verschiedene Eingänge, die Röhren genannt werden. Ob ein Fuchsbau „befahren“, also bewohnt ist, erkennt man beispielsweise an Nahrungsresten wie Knochen oder Federn, die um die Röhren verteilt sind. Der Fuchs teilt sich seinen Bau gelegentlich mit dem Dachs oder dem Kaninchen. In dieser Wohngemeinschaft herrscht dann der sogenannte Burgfrieden.
Mittlerweile hat der Fuchs sich perfekt an den Lebensraum der Menschen angepasst. Man findet ihn auch häufig in Großstädten, wo er beispielsweise in Parks oder auf Friedhöfen lebt.
Natürliche Feinde
Die natürlichen Feinde der Füchse sind je nach Region Luchs, Wolf, Uhu und Steinadler. Außerdem fallen viele Füchse dem Straßenverkehr zum Opfer. Eine größere Gefahr für die Füchse geht allerdings von Krankheiten aus. In den 1980er Jahren wurden Füchse intensiv bejagt, um die Ausbreitung der Tollwut unter Kontrolle zu bekommen. Seit 2008 gilt Deutschland als tollwutfrei. Dennoch gibt es einige Krankheiten, die durch den Fuchs weiterhin übertragen werden. Dazu gehören der Fuchsbandwurm, Räude und Staupe. Der Fuchsbandwurm ist eine Zoonose, also eine Krankheit, die auch auf den Menschen übertragen und für ihn gefährlich werden kann. Räude wird durch Milben verursacht und kann beim Menschen für leichte Hautirritationen sorgen. Staupe ist eine Virusinfektion und für den Menschen ungefährlich, führt jedoch bei ungeimpften Hunden mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tod.


Laute und Verhalten
Füchse kommunizieren über verschiedene Laute miteinander. Wenn sie Artgenossen warnen wollen, bellen sie beispielsweise heiser. Das sogenannte Keckern ist ein lauter Ton, den Füchse bei Auseinandersetzungen von sich geben. Während der Ranzzeit bellen Füchse ebenfalls, um einen Paarungspartner zu finden.
Die Sinnesorgane der Füchse sind extrem gut ausgeprägt. Sie sehen in der Dämmerung sehr gut und können Gehöre in verschiedene Richtungen drehen. Auch der Geruchssinn ist stark ausgeprägt, was für die Jagd auf Beutetiere ein großer Vorteil ist. Außerdem sind Füchse sehr reaktionsschnell.
Bejagung
Füchse werden gerade aufgrund der Übertragung von Krankheiten und der Gefahr für das Niederwild intensiv bejagt. Dazu eignen sich neben Treib- und Drückjagden auch die Jagd am Luderplatz, die Baujagd oder die Fallenjagd. Um den Fuchs erfolgreich anzulocken, helfen akustische Locker wie die Hasenklage, eine Pfeife, die den Laut eines verletzten Hasen und somit potenziellen Beutetier imitiert, oder das Mauspfeifchen, das dem Fieplaut von Mäusen zum Verwechseln ähnlich ist.

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