Damwild: rülpsende Hüpfer
Mit seinem eleganten Gang und dem imposanten Schaufelgeweih ist das Damwild ein besonders beeindruckendes Wildtier. Schauen wir uns gemeinsam die Besonderheiten dieser gefleckten Anpassungskünstler an.
Damwild ist leicht an seinem charakteristischen Geweih zu erkennen. Die alten Hirsche tragen beeindruckende Schaufeln, die sie jedes Jahr abwerfen und neu bilden. Das Geweih beginnt im Frühjahr zu wachsen und erreicht im Spätsommer seine volle Größe.
Besonders auffällig ist das charakteristische Sommerkleid des Damwilds, welches i.d.R. ein rötlich-braunes Fell mit weißen Flecken aufweist. Diese Flecken tarnen die Stücke perfekt im lichten Wald. Im Winter wechselt das Damwild zu einem eher graubraunen Fell, um sich besser in die kahle Winterlandschaft einzufügen. Ebenso charakteristisch ist das Hüpfen des Damwildes: Nach einer Flucht springen die Stücke in den letzten Gängen mit allen vier Läufen in die Luft, ähnlich wie man es von Antilopen in Afrika kennt.
Lebensraum und Ernährung
Damwild ist äußerst anpassungsfähig, was seine Lebensraumansprüche betrifft. Es bevorzugt Misch- und Laubwälder mit angrenzenden Wiesen, da es hier ausreichend Deckung und Nahrungsquellen findet. Besonders beliebt sind dabei lichte Wälder, die sowohl Schutz als auch gute Weideflächen bieten.
Die Nahrung des Damwilds besteht hauptsächlich aus Gräsern, Kräutern und Blättern. Im Herbst spielt jedoch auch Fallobst, Kastanien und Eicheln eine große Rolle, um sich für den Winter ein Fettpolster anzufressen. Diese Anpassungsfähigkeit an verschiedene Nahrungsquellen macht das Damwild äußerst widerstandsfähig gegenüber Nahrungsmangel.
Sozialverhalten und Lebensstil
Das Damwild lebt in Rudeln, die stark nach Geschlechtern getrennt sind. Die Alttiere (Weibchen) ziehen meist in sogenannten Kahlwildrudeln umher, die aus Alttieren und deren Kälbern bestehen. Die Hirsche leben dagegen außerhalb der Brunftzeit in kleineren Hirschrudeln oder als Einzelgänger. Erst zur Brunftzeit im Herbst, die im Oktober ihren Höhepunkt erreicht, schließen sich die Geschlechter zusammen.
Während der Brunft liefern sich die Hirsche imposante Kämpfe um die Weibchen. Der stärkste Hirsch kann sich ein Brunftrevier sichern, in das er die weiblichen Tiere lockt. Diese Brunftkämpfe können äußerst energiezehrend und manchmal sogar tödlich enden. Doch meistens geht es um Drohgebärden und das Imponieren durch das Schaufelgeweih und Brunftlaute.
Fortpflanzung und Nachwuchs
Nach dem Brunft folgt eine Tragezeit von etwa 32 Wochen, sodass die Kälber in der Regel im Mai oder Juni zur Welt kommen. Die Alttiere bringen meist ein Kalb zur Welt, das in den ersten Lebenswochen gut getarnt im hohen Gras liegt. Während dieser Zeit verlässt das Alttier das Kalb regelmäßig, um zu äsen, kehrt dann zurück, um das Kalb zu säugen.
Kälber sind erstaunlich schnell auf den Beinen und folgen ihren Müttern schon kahl im Rudel. Dies ist notwendig, um den Schutz der Gruppe zu genießen und früh soziale Fähigkeiten zu entwickeln, die für ihr späteres Leben im Rudel von Bedeutung sind.
Fazit
Das Damwild ist ein faszinierende Wildart, das sehr anpassungsfähig und sozial ist. Für Jäger stellt es sowohl eine Herausforderung als auch eine besondere Bereicherung dar, denn die waidgerechte Bejagung erfordert Geduld, Wissen und Geschick. In der heutigen Jagdpraxis spielt das Damwild nicht nur eine wichtige Rolle im Wildbestand, sondern auch im Verständnis für die Balance zwischen Natur, Mensch und Tier.