Sikawild: Der Exot unter den Hirscharten
Ursprünglich stammt dieser außergewöhnliche Paarhufer aus den Wäldern Ostasiens. Seine Verbreitung hat sich jedoch in den letzten Jahrhunderten verändert: In Europa und Nordamerika wurde das Sikawild in zahlreichen Regionen eingeführt.
Was macht das Sikawild so besonders?
Erkennbar ist das Sikawild an seinem eleganten, fein strukturierten Körperbau und dem prächtigen Fleckenmuster, das insbesondere in der Sommerzeit zur Geltung kommt. Anders als beim europäischen Rotwild bleibt das helle Fleckenmuster beim Sika-Hirsch auch im Erwachsenenalter sichtbar. Mit einer Schulterhöhe von etwa 70 bis 110 cm und einem Gewicht von rund 50 bis 100 kg ist er kleiner und leichter als der europäische Rothirsch. Zudem besitzt er ein Geweih, das sich in der Form leicht unterscheidet und in der Regel mit vier Enden (also als Achter) seinen Höhepunkt findet.
Faszinierend anpassungsfähig
Trotz seiner Herkunft aus dem asiatischen Raum hat sich das Sikawild erstaunlich gut an die europäischen Klimabedingungen angepasst. Von kühlen Wäldern bis zu feuchtem Grasland und Moorgebieten – dieser Hirsch ist anpassungsfähig. Sikawild ernährt sich von Gräsern, Kräutern, Knospen und Blättern. Doch es schält auch die Rinde junger Bäume, weshalb es zu Konflikten mit der Forstwirtschaft kommen kann.
Einfluss auf Ökosysteme
Sikawild gilt als potentiell invasiv. Besonders im Fokus steht dabei die Konkurrenz mit dem Rotwild. Da beide Arten ähnliche Ressourcen beanspruchen und auch die Gene der beiden Arten kompatibel sind, kann es in manchen Gegenden zur Hybridisierung kommen. Dies bedeutet, dass Mischlinge entstehen können, die genetisch nicht eindeutig einer Art zuzuordnen sind.
Fazit
Durch die Einführung des Sikawilds ergeben sich viele Fragen zur Artenvielfalt, Konkurrenzverhalten und zum Schutz heimischer Ökosysteme. Für Naturfreunde bleibt es aber vor allem ein beeindruckendes Erlebnis, das faszinierende Verhalten dieses "Exoten" zu beobachten – von den eindrucksvollen Brunftlauten bis hin zur eleganten Bewegung.
Zu guter Letzt: Das Wildbret vom Sikawild gehört zu den leckersten überhaupt!